Walter Sommer - Hausnachrichten Nr. 65
Oktober 1958

Und Gott pflanzte einen Garten
Lob auf den Herbst

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Und Gott pflanzte einen Garten

Der moderne Mensch aber machte einen Wald rauchender Fabrikschlote daraus, das nannte er dann Fortschritt. Gewiß Fortschritt - aber Fortschritt ins Verderben, weg vom Geist Gottes. Der Geist Gottes, "d a s G e s e t z d e r E r h a l t u n g d e s L e b e n s", manifestiert sich unter Bäumen im Wald und im Garten. Um das Leben der Menschen gesund und leistungsfähig zu erhalten, pflanzte Gott den Garten. Er ließ aufgehen allerlei Bäume und setzte den Menschen hinein, ihn zu bebauen und zu bewahren. Im Garten, mit der Erzeugung der eigenen Nahrung durch die Arbeit seiner Hände, lebt der Mensch ohne Hast und ohne Gewaltanwendung weder den Tieren noch den Menschen gegenüber in der Ruhe und dem Frieden der Schöpfung aus dem Geiste Gottes, der in der krankhaften Hast der Betriebsmanager nur ein kümmerliches Leben führen könnte.

Der Garten bietet dem Menschen auch heute noch durch seine Bereitschaft ihn zu bebauen reichliche Nahrung das ganze Jahr. Kräuter und Wurzelgemüse wächst in stets ausreichender Menge bei pfleglicher Arbeit und richtiger Lagerung für das ganze Jahr. Als Ergänzung dazu dienen dann Nüsse aller Art, die in irgend einer Form in jedem Lande gedeihen, wenn sie in guter Pflege stehen. Über den Reichtum an Obst und Beerenobst aller Art vom Frühsommer bis in den späten Herbst braucht es keiner besonderen Erläuterung, da die Obstkultur wohl die Voraussetzung jeder Gartenkultur sein wird. Die Größe des Gartens zur Erhaltung einer Familie hängt von der Bodenfruchtbarkeit und von der Pflege ab. Da aber die Bodenfruchtbarkeit unter sinnvoller lebensgesetzlicher Pflege immer erheblich gesteigert werden kann und von Jahr zu Jahr zunimmt, so wird es möglich sein, eine Familie von 10 und mehr Köpfen ausreichend auf dem Grund und Boden von 1 Hektar zu ernähren und dabei noch in guten Jahren Überschüsse zu erzielen.

Bedenken wir dann, daß selbst bei intensiver Viehzucht zur Erzeugung von Schlachtvieh und zur Milcherzeugung immerhin zur Ernährung eines einzelnen Menschen bei gekochter oder gebackener Zubereitung aller Speisen mindestens 1 Hektar benötigt wird, so zeigt das ganz klipp und klar welch ein volkswirtschaftlicher Vorteil der Menschheit erwachsen würde, wenn sie sich nach dem Gesetz der Erhaltung des Lebens im Geiste Gottes nur von Rohnahrung aus dem eigenen Garten nähren und unter Umständen kleiden würden. Die beste Kleidung zur Gesunderhaltung des Menschen ist und bleibt der freie Körper. Von seinen Hüllen befreit im Licht der Sonne wechselnd mit mildem Regen erhält sich der Körper gesund und froh und bringt eine ganz andere Entwicklung der Haut und ihrer Organe hervor, als wir sie bisher gewohnt sind. Unter dem Einfluß der Sonne entwickelt sich unter der Haut aus den dort gespeicherten besonderen fettartigen Gebilden das Vitamin D. Dieses bewirkt ein festes kräftiges und gut ausgebildetes Knochengerüst und ermöglicht gleichzeitig die Entwicklung kräftiger, spielend leicht arbeitender Muskeln. Es hilft damit bei natürlicher Ernährung aus dem Garten im Menschen das Ebenbild Gottes zu formen. Denn aus dem Geiste Gottes sind wir erschaffen in seinem Bilde, frei von den Krankheiten und Gebrechen, die heute dem Menschen die größten Sorgen bereiten ganz gleich, wo er sich befindet oder welchem Beruf er nachgeht, um seinen Lebensunterhalt außerhalb des Gartens Gottes, weg vom Geiste Gottes auf dem Umweg über das Geld zu gewinnen.

Weg vom Geiste Gottes, d.h. im Gegensatz zum Gesetz der Erhaltung alles Lebendigen ernährt sich aber der Mensch durch Mord und Totschlag in der Tierwelt. Blut klebt an seiner Nahrung und aus dem blutenden Kadaver geschlachteter oder auf der Jagd erlegter Tiere nährt sich der Mensch, soweit die Geschichte der Kulturvölker reicht und das ist nicht sehr lange im Verhältnis zum Alter der Schöpfung (...). Bisher hat die Gewohnheit gesiegt über die wahrhaftigen Erkenntnisse der Vorkämpfer einer natürlichen Ernährung.

(Das Thema wurde fortgesetzt in den Hausnachrichten Nr. 67 vom März 1959:)

Paradeisos

Das griechische Wort dieser Überschrift heißt zu deutsch ganz einfach "Der Garten". Da nun unsere Pfarrer und Pastoren mit griechisch und hebräisch umgehen müssen, so wurde aus dem einfachen Garten, den Gott pflanzte und den Menschen hinein setzte, ihn zu bewahren und zu bebauen, das Paradies mit dem Beigeschmack des für den gewöhnlichen Sterblichen Unerreichbaren. Aber ist es nicht wirklich so: Wenn wir uns aus den landesüblichen Ernährungsgewohnheiten und den damit verbundenen Erwerbszweigen trennen und uns einen Garten von genügendem Ausmaß zulegen, dann können wir uns aus dem Garten von grünen Kräutern, Obst und Beerenfrüchten und den dort wachsenden Nüssen ernähren und sind damit wieder in den Garten, das "Paradeisos", zurückgekehrt. Ein altes chinesisches Sprichwort kleidet die Tatsache des Glücklichwerdens im Garten in folgende Worte:
Willst du ein Leben lang glücklich sein, dann werde Gärtner.

Im Garten, auch im neu erworbenen, wächst der Mensch heran zur engen Naturverbundenheit. Mit der Pflege des Gartens und der dort notwendigen Arbeit wird seine Bereitschaft geweckt, das Wachstum der Pflanzen in all ihren Einzelheiten zu beobachten und daraus zu lernen. Im Garten lernt der Mensch geduldig werden, denn jede Pflanze braucht ihre Zeit, um zu wachsen, zu blühen und Frucht zu tragen. Da muß man geduldig warten und dem Wachstum die notwendige Pflege geben mit Hacken, in Trockenzeiten wässern, bei Sonnenbrand schützen und vor allen Dingen durch geeignete Maßnahmen die Pflanzenwelt vor Ungezieferfraß bewahren. Wird in geduldiger Pflege der Garten richtig versorgt und für immer währende Fruchtfolge Sorge getragen, dann nährt der Garten im guten Lande, wie es auch in der Erzählung vom Garten Eden (Eden zu deutsch "gutes Land") heißt, Familien von zwei bis drei Köpfen auf einer Größenordnung von etwa 2.000 bis 3.000 qm. Größere Familien brauchen entsprechend mehr. Rechnen wir uns diese Größenordnung auf die Bevölkerung unseres Wirtschaftswunder-Staates um, dann würde die bebauungswürdige Grundfläche von Süddeutschland ohne die Öd- und Gebirgsländereien zur vollkommenen und gesunden Ernährung genügen. Bei intensiver Bebauung unter lebensgesetzlichen Bedingungen ist es möglich, auch auf noch kleinerer Grund- und Bodenfläche die gleiche Zahl von Menschen ausreichend zu ernähren. Bei der jetzt herrschenden Ernährungsgrundlage mit Viehzucht zur Leichenfleischgewinnung usw. und der Brotbereitung durch Ackerbau ist es üblich, für die Ernährung eines einzelnen Menschen einen ha d.h. 10 000 qm zu rechnen. Wenn wir das bedenken, dann merkt man erst, mit welch einer Verschwendung an Nahrungswerten gearbeitet wird und welch eine Mehrarbeit geleistet werden muß, um für diese Verschwendung den Ausgleich zu schaffen und trotzdem die Nahrungsmittelgewinnung noch gewinnbringend zu gestalten. Außerdem muß noch berücksichtigt werden, wie sich die Nahrung im Körper auswirkt.

In ärztlichen Fachschriften und in den populär-wissenschaftlichen Zeitschriften, die sich mit gesunden Lebens- und Ernährungsfragen befassen, kann man immer wieder etwa folgendes lesen: Zur Ernährung des Menschen sind die Eiweißbestandteile der Fleischnahrung vollwertig und bedürfen keiner Ergänzung, um voll ausgenützt zu werden. Das pflanzliche Eiweiß dagegen ist erst im Aufbau begriffen und daher nur bedingt zum Aufbau menschlicher Eiweißgrundlagen brauchbar. Es wird mit anderen Worten der Eiweißgehalt des Tierleichenfleisches befürwortet und das pflanzliche Eiweiß als nicht tauglich verworfen. Danach müßte der sich mit tierischer Speise Nährende in seinem Gesundheitszustand immer besser werden, während der sich von rein pflanzlicher Rohnahrung Nährende an Eiweißunterernährung zu Grunde gehen müßte.

Nun zeigt aber die Beobachtung unserer fleischverzehrenden Mitmenschen, wie sich ihr Gesundheitszustand von Kindheitstagen an von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr immer weiter verschlechtert. Die mit Milch und Eierspeisen als guter kräftiger Kost landesüblich genährten Kinder verfallen frühzeitig den Attacken von Hautausschlägen mit Übrigen Begleiterscheinungen als da sind Milchschorf, Masern, Scharlach, Diphtherie, leichte Blatternerkrankungen usw. trotz aller vorsorgliche Impfungen. Im Pubertätsalter stellen sich dann leider zu oft die ersten Lungendefekte ein und dann beginnt der Niedergang der Gesundheit sich immer öfter zu offenbaren in den verschiedensten Krankheitserscheinungen, die nun als unabänderliche Begleitumstände des Lebens hingenommen werden. Seien diese nun nach dem 40sten bis 50sten Jahre Herzinfarkte, Krebsgeschwulste, wassersüchtige Erscheinungen, Zuckerkrankheiten oder Nierenentzündungen mit schwerwiegenden Begleiterscheinungen oder gar allgemeiner Mangel an Mineralstoffen im Körper und vor allem in den Muskeln, die sich dann durch Blutzersetzungen aller Art bemerkbar machen. In jüngeren Jahren werden diese Krankheitserscheinungen noch durch die ausgleichende und ausscheidende Lebenskraft des Menschen überwunden und ein scheinbarer Gesundheitszustand wiederhergestellt, aber im späteren Lebensalter etwa nach dem 45sten bis 50sten Lebensjahre beginnen diese krankhaften Erscheinungen chronisch zu werden und sind dann unheilbar. Sie enden mit viel zu frühem Tod oft im besten Mannesalter.

Wie anders dagegen verläuft der Gesundheitszustand des sich aus seinem Garten nährenden Frischköstlers, der im Frühjahr seine Ernährung durch wildwachsende Kräuter aller Art ergänzt und sich dabei einen sich immer wieder verjüngenden Gesundheitszustand anißt. Ja, wer sich aus krankhaften Zuständen retten will, solange es noch Zeit dazu ist, dem kann nur empfohlen werden, sich der pflanzlichen Frischkost zuzuwenden und seine Ernährung ganz auf roh genossene pflanzliche Nahrung in Form von frischen ungekochten Kräutern und Gemüsen aller Art, zusammengestellt mit entspr. vorbereiteten Wurzel- und Knollengemüsen und Nüssen. In solchen Kräuter- und Gemüsemahlzeiten sind nicht nur alle Erdmineralien in feinstofflicher lebendiger Aufbereitung enthalten, sondern auch die notwendigen Eiweißgrundlagen in aufbaufähiger, leicht zu ergänzender Art. Aus dieser Ernährungsgrundlage kann sich die Lebenskraft des Körpers aller der Bestandteile bedienen, die gerade im Wachstum und in der Erhaltung des Körpers benötigt werden. Dabei ermöglicht der vollwertige Gehalt an ausscheidenden und aufbauenden Mineralstoffen die Ausscheidung von stoffwechselstörenden Rückständen in für die Gesundheit gefahrlosem Zustand. Dadurch wird gleichzeitig der Körper von Schlacken befreit und mit aufbauenden Nahrungsgrundlagen versehen.

Ergänzen wir diese Grundnahrung pflanzlicher, roh zu verzehrender Garten-, Feld- und Waldkräuter durch Beerenfrüchte und Obst aller Art mit Nüssen zusammen, so wird sich der Mensch von all seinen Krankheitserscheinungen befreien können. Kinder aber werden bei solcher Ernährung einen bisher nie gekannten Gesundheitszustand erreichen und der kranken Menschheit von heute bald wie Geschöpfe aus einer anderen Welt erscheinen. Das aber wird besonders auffällig, wenn die Kinder schon von frischköstlerisch sich nährenden Eltern gezeugt werden und in ihrer Hut aufwachsen konnten. Gerade der unvollendete Zustand der noch aufbaufähigen Eiweißbestandteile in der pflanzlichen Nahrung ist es, der kraft seiner leichten Wandlungsfähigkeit den Aufbau der Gesundheit begünstigt und den Kindern die richtigen und natürlichen Aufbaustoffe zur Verfügung stellt. Mehr kann man doch wirklich von pflanzlicher Rohkost nicht verlangen. Man darf aber auch nicht erwarten, daß man vielleicht 8 bis 14 Tage nach der Umstellung ein anderer Mensch mit gesunden Organen geworden ist oder werden kann. Man muß schon Geduld mitbringen, um der Natur die Gelegenheit zu geben, mit den angesammelten und teilweise sehr giftigen Stoffwechselrückständen fertig zu werden und dann erst den Neubau zu beginnen.

Es ist aber nie zu spät, um mit der Umstellung zu dieser gesunden Kost zu beginnen, wenn man von Krankheiten geplagt wird, denn sie bringt zumindest Erleichterung und langsame Ausscheidung der schlimmsten Stoffwechselrückstände zustande, besonders wenn es möglich wird, die benötigten Kräuter und Gemüse im eigenen Garten auf biologischer, d.h. lebensgesetzlicher Grundlage anzubauen und durch ungespritztes Obst und Beerenfrüchte zu ergänzen.

Der augenblicklich betriebene gewerbsmäßige Anbau von Obst und Gemüse mit seiner Giftspritzerei und den künstlichen Triebmitteln zur Beschleunigung der Erzeugung großer Gewichtsmengen bei billigsten Erzeugerkosten ist für den Verbraucher weder gesund noch gewinnbringend. Der Erzeuger derartiger pflanzlicher Nahrungsmittel dachte bei der Arbeit nicht daran, wie, er seinen Mitmenschen zur Gesundheit verhelfen könne, sondern ihm lag und liegt nur daran mit seiner schwergewichtigen Ware möglichst viel Geld zu verdienen. Er braucht das Geld nicht nur uni seinen Betrieb aufrecht zu erhalten, sondern mehr noch um sich selbst hinwiederum an den Fleischtöpfen zu laben und seine eigene Gesundheit damit zu untergraben. Was sind doch die landesüblich sich ernährenden Menschen dumm und eingebildet. Erst verschwenden sie in mehr oder weniger intensiver Landbebauung bis zu 90 Prozent an Boden- und Nahrungswerten, um tierische Eiweißgrundlagen in Form von Tierleichenfleisch zu erzeugen, durch dessen Genuß sie ihre eigene Gesundheit zusammen mit der Gesundheit ihrer Mitmenschen untergraben und sich der Gefahr des Ausbruchs der verschiedensten Krankheitserscheinungen aussetzen. Zu deren Überwindung geben sie, wenn es sein muß, ihren letzten sauer verdienten Groschen her, um wieder gesund zu werden. Wenn das nicht wird, dann fügen sie sich geduldig in ihr "unverdientes" Schicksal und lassen den Tod nach oft schmerzensreichem Krankenlager an sich herankommen. (...)

Dabei ist es doch so einfach in den ursprünglichen Zustand der Menschen zurückzukehren. Verwandeln wir die Erde in einen "Paradeisos", in einen Garten, aus dem wir unsere Nahrung entnehmen können und das "Paradies" ist wieder erstanden. Aber die Menschen sind so dumm geworden. Sie schießen nach dem Mond und wollen nicht verstehen, daß diese Überheblichkeit doch nur dem krankhaften Zustand ihres Gehirns entsprungen ist. Oder ist etwa die Entdeckung der Möglichkeit mit Atom- und Wasserstoffbomben das Leben der Menschen im Krieg zu vernichten ein Fortschritt zur geistigen Vollendung des Menschen und seiner Umgebung, die er mit diesen Vernichtungsmitteln auch vernichten wird, wenn der Tag X angebrochen sein wird ? Fortschritt bringt uns die geistige Erleuchtung, die uns allen den Gottesfrieden bringen wird, den wir durch die Ermordung unserer niederen Brüder zur Tierfleischgewinnung verloren haben. Der Garten aber, der uns durch die Arbeit unserer Hände unsere Nahrung bietet, bringt uns mit unserer körperlichen und geistigen Gesundung die Rückverbindung mit den göttlichen Kräften unseres Vaters, des Schöpfers Himmels und der Erde, zurück und führt uns damit zur immerwährenden Glückseligkeit. Das ist kein Traumgebilde, sondern erlebte Wahrheit.

Ein Lob dem Herbst

Der Herbst mit seinem Wetterumschwung hat sich eingestellt mit guten und schlechten Tagen, mit Sturm und Regen, Sonnenschein und Frühnebel. Wie es gerade kommt, so müssen wir es nehmen. Der Herbst bringt uns den Segen der Ernte des Gartens. Die in diesem Jahre gereifte Frucht der Äpfel und Birnen, der Pfirsiche und der Zwetschen bietet sich in reichlicher Menge an. Es ist alles reichlich gewachsen, ja so reichlich, daß mancher Erzeuger wohl nicht in der Lage sein wird, bei diesem Massenangebot von Obst die Ernte unterzubringen. So gut hat es die Natur schon lange nicht mehr mit uns gemeint. Es leuchtet die Pracht der reifen Frucht gelb und rotbackig, mit blauen und bunten Früchten aus dem herbstlich sich verfärbenden Laub.

Wer nun Gelegenheit hat, sich selbst Obst zu holen, dem kann aus meinem Garten geholfen werden mit guten reif gepflückten Äpfeln. Aber wer in den großen Städten mit ihren rauchenden Schloten ist in der Lage, sich des Segens im eigenen Garten zu erfreuen. Auch scheint mir, ist die Gewohnheit der Städter diesen in Fleisch und Blut übergegangen, sie sehnen sich gar nicht aus ihrem Zustand heraus, wenn sie nur genügend Geld verdienen, um sich ihre Nahrung in ausreichender Menge in den Läden kaufen zu können. So war bei der letzten Feststellung zur Zählung der noch benötigten Wohnungen in Hamburg jeder zehnten Familie ein Fragebogen zugestellt worden, um zu erfahren, welche Wohnungswünsche die Leute wohl haben würden. Aus den Antworten seien nur zwei Tatsachen hervorgehoben. Ein Großteil der Befragten waren zufrieden mit einer geräumigen Zwei- bis Dreizimmerwohnung, und nur etwa 20 % wünschten ein Eigenheim mit Gartenland. Mit anderen Worten heißt das: Nur jede fünfte Familie ersehnte ein Eigenheim im Garten, der Rest ist nach der Mühe und Arbeit des Tages und dem Massenangebot an mehr oder weniger vorbereiteter Nahrung zufrieden. Sie wünschen sich aus dem täglichen Trott der Großstadt und ihrer Mühen nicht heraus, sondern haben gelernt, sich in das Leben der Häuserschluchten und des Asphaltpflasters einzufügen.

Die Massenerzeugung von Nahrungsmitteln und ihre Stapelung in riesigen Lagerhäusern, das Feilbieten dieser Waren in den Geschäften ist seit altersher die Ursache des Niederganges. Mit dem Wachstum der Städte und ihrer Anforderung von riesigen Mengen Stapelnahrung entsteht in Verbindung mit der Viehzucht zur Fleischerzeugung und zur Milchgewinnung die ständige Ausbreitung des Ackerbaues. Mit der Vernichtung des Waldes zur Errichtung von Bauernland versteppt das Land. Im Orient war dieser Zustand durch die sengenden Strahlen der Sonne in der Verwandlung der Landschaft in Wüsteneien schon vor Jahrtausenden eingetreten und das Land konnte die Menge der Bewohner nicht mehr tragen. Trotzdem ertrug die Masse der Bevölkerung diesen Zustand, da ja das Land nach alter Überlieferung des Ackerbauers Eigentum bevorzugter Familien war: In diese Völkerschaften, die sich schon in den gewohnten Zustand eingelebt hatten, erwachte eines Tages unter der Führerschaft Mohammeds, des Propheten, ein neues Selbstbewußtsein und ein neues Nationalgefühl. Das nun, da es ja in den zur Wüste gewordenen arabischen Landschaften kein Auskommen mehr fand, den Drang in die Ferne verspürte. Dort begann man die benötigte Nahrung anzubauen. Arabien war zur Wüste geworden, die orientalischen Landschaften, ja selbst das Nilstromland Ägypten, konnten die Massen der Menschen nicht mehr tragen. Aber im Westen von Ägypten war jungfräulicher Waldboden. Urwald mit seinen wasserreichen Flüssen und Seen bedeckte das Land, dort, wo wir heute von der Wüste "Sahara" sprechen. Im Rat der Alten, den Versammlungen der Eingeweihten unter den Urbewohnern Afrikas geht ein Raunen die Runde, wenn Geschichten aus der Vergangenheit erzählt werden. Dort wird berichtet, daß zur Zeit Mohammeds riesige Scharen, man spricht von mehr als einer Million, an den Rand des mächtigen Urwaldes anrückten und mit Sägen und Äxten den Wald umzulegen begannen, um Ackerland zu gewinnen und das Land in Viehweide zu verwandeln. Aber wie es noch heute in Zentralafrika überall der Fall ist, versteppt und verhärtet das Land ja schon 1 bis 2 Jahre nach der Rodung und ist dann für einige Zeit nur noch als Viehweide zu nutzen. Aber was machte das schon. Unendliche Strecken dichten Urwaldes lagen ja vor ihnen und so fraß sich Jahr für Jahr die Axt und die Säge tiefer in den Wald hinein. Unter der Wucht der Äxte und dem Krachen der stürzenden Baumriesen drang die beute- und landhungrige Menge der Araber in den Wald ein und hinterließ eine Wüste mit vertrockneten Flüssen und ausgedörrten Seengebieten, die den ganzen Erdteil Australien und den westlichen Teil Europas bequem in sich bergen könnte.

Und heute? Die Rodung Zentral-Afrikas schreitet unter der Führung europäischer Menschen immer weiter fort. Dunkelhäutige Afrikaner werden immer mehr von ihrem angestammten Heimatland zu Gunsten der weißen Siedler verdrängt. Der Wald verschwindet und Industriegebiete werden erschlossen. Der Kampf gegen den Wald, den Erhalter des Lebens der Erde, geht, nicht nur dort munter fort, auch in den riesigen Urwäldern der grünen Hölle des Amazonas und seiner Quellengebiete nimmt er seinen Fortgang. Zur gleichen Zeit vermehren sich die Menschen unentwegt weiter und der Nahrungsbedarf wird immer größer. Im versteppten Land, in durch Menschenhand und menschlichen Unverstand verwüsteten Landschaften läßt sich keine Nahrung mehr erzeugen. Erst muß das Land seinen Bodenschutz durch Bewaldung wieder erhalten, damit der Wasserhaushalt der Erde sich wieder normalisieren kann, um die Erde zu tränken und neues grünendes Leben aus der Erde hervorwachsen kann. Die Verwandlung der Erde Nordafrikas in die Wüste der Sahara, ist Menschenwerk, die Verkarstung aller südeuropäischen und orientalischen Landschaften, die Verödung Chinas und die Verkarstung der mittelamerikanischen Inseln und der Landschaften Mittelamerikas ist Menschenwerk.

Der Schaden muß durch Menschenwerk wieder ausgeglichen werden, soll nicht der Tod, sondern das blühende Leben im Geiste Gottes die Erde erfüllen. Welch eine Aufgabe! Welch riesige Arbeit wird von uns gefordert werden, wenn der Geist Gottes die Menschen bewegen wird, von neuem anzufangen, um den Hunger auf Erden zu stillen. Die Menschen aber versuchen in beharrlicher Gegnerschaft zum Geiste Gottes, die Völkerschaften zu industrialisieren, angeblich, um den Lebensstandard zu heben und den Hunger zu stillen. Können denn die größten Bergwerks- und Industrieanlagen auch nur ein Gramm zusätzlicher Nahrung erzeugen? Sie erzeugen Verdienstmöglichkeiten und zahlen in Geld. Vom Geld kann man sich Nahrung kaufen, wenn sie woanders in ausreichender Menge angebaut werden kann. Ziel und Weg der nach Reichtum gierenden Menschheit ist verfehlt, so wie das Ziel der Orientalen verfehlt war und zur Entartung trieb. Das Ende des Ackerbaues zur Erzeugung von Brot- und Futtergetreide, zur Aufzucht von Schlacht- und Milchvieh ist die Wüste und das Ende der Industrialisierung ist der Kampf aller gegen alle, wie es jetzt im Herzen der Menschen mit Schrecken erwartet wird.

Der Garten aber bietet mit seinem inneren Frieden im Geiste Gottes Nahrung in Fülle und die Verwandlung der Erde in einen Garten Gottes muß das Ziel der Menschen werden. Dann wird mit der Ernährung aus diesem Gärten ein neues, fröhliches Geschlecht zufriedener, friedlicher Menschen in einen neuen Erdenfrühling hineinwachsen.

 
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